Ausflug unserer Landesgruppe nach Torgelow ins Ukranen-Land 09. Juli 2016
Die meisten Landesgruppenmitglieder mussten sich am 09. Juli früh auf den Weg machen, um pünktlich um 10:00 Uhr am Treffpunkt im vorpommerschen Torgelow zu sein.
Das hatte aber die gute Laune - wie wir auf vorstehendem Foto sehen – in keiner Weise beeinträchtigt.
Ralf hatte als „Versorgungsoffizier“ alles bestens im Griff und so gab es für die Bedürftigen erst einmal einen Kaffee.
Dann hieß es fürs Gruppenfoto Aufstellung nehmen. Eine Übung, die unsere Leos und deren Zweibeiner inzwischen „wie im Schlaf“ beherrschen.
Nun noch ein kurzer Blick zur Orientierung auf die Karte und dann ging es ab in die Flusslandschaft.
Schon am Eingang des nach archäologischen Befunden originalgetreu errichteten frühmittelalterlichen Slawendorfes aus dem 10. Jahrhundert liefen uns die ersten Ukranen über den Weg.
Und wer nicht ehrfurchtsvoll sein Haupt zur Begrüßung neigen wollte, dem wurde eine besondere Aufmerksamkeit der Dorfbewohner zuteil.
Nachdem alles Notwendige geklärt war, begrüßte uns der Dorfälteste und führte uns in die Geschichte der Ukranen ein. Kairo scheint beeindruckt zu sein und hört aufmerksam zu.
Wie man hier sieht, macht der Rundgang durch die historisch nachempfundene Anlage viel Spaß.
Wir erfahren, dass der Stammesname Ukranen (auch Ukrer) sich ableitet von der Gewässerbezeichnung „Uecker“ und sinngemäß bedeutet „die an der Uecker siedeln“.
Das Gebiet zwischen dem Nordosten Brandenburgs und dem angrenzenden Teil Mecklenburg-Vorpommerns wurde ab dem 7. Jahrhundert bis weit ins 10. Jahrhundert von diesem slawischen Stamm besiedelt. Die Landschaft wird deshalb heute als „Uckermark“ bezeichnet.
Natürlich durften wir auch einen Blick in das Haus des Stammesführers werfen.
Probesitzen auf dem Stuhl des Stammesfürsten und ich finde, Ralf zeigt die entsprechende Körperhaltung, Ups macht als Häuptlingshund eine gute Figur …
… und „sein Volk“ schaut stolz zu ihm hin.
In der Dorfanlage kann man vieles selbst erproben wie z.B. schmieden, Korn mahlen und Fladenbrot backen, flechten, weben, filzen, töpfern und sich in der Lederverarbeitung mit Methoden des 10. Jahrhunderts erproben.
Auch Mundhygiene – so lernten wir – war vor mehr als 1.000 Jahren schon ein wichtiges Thema.
Unsere Vorfahren nutzten dazu junge Weidenzweige, die sie an den Enden zerkauten und als Zahnbürsten nutzten. Durch die ätherischen Öle im Harz der Weiden wurde eine entzündungshemmende und desinfizierende Wirkung erzielt. Man muss sich nur zu helfen wissen mit dem, was man damals zur Verfügung hatte!
Schmiedekunst und Eisenbearbeitung war damals Hightech. Das Eisenerz musste von weit her mit großem Aufwand beschafft werden, entensprechend wertvoll waren die Produkte.
Die unten stehende Rüstung hatte demnach aus heutiger Sicht damals den Gegenwert von mindestens zwei Einfamilienhäusern!
Hier sehen wir die Hütte des Löffel-Schnitzers. Naja war wohl auch wichtig, aber auch damals keine Hochtechnologie (wie man an der Hütte sieht …).
Das Schiff war der ganze Stolz eines Stammes. Dieser erstmals deutschlandweit in Torgelow erfolgte rekonstruktive Nachbau eines Slawenschiffs war der Höhepunkt im Rundgang.
Die Entenfamilie ließ sich durch uns nicht stören und war so schön anzuschauen, dass ich auf den Auslöser des Fotoapparats drücken musste.
Zum Schluss unseres Rundganges hatten die Hunde noch Gelegenheit für ein erfrischendes Bad, das sie sichtlich genossen haben.
Auf dem Rückweg nach Torgelow „begrüßte“ uns noch Adebar.
Dann hieß es sich sputen, um noch trockenen Fußes bis zur Gaststätte zu gelangen, wo das Mittagessen auf uns wartete.
Zuerst musste natürlich der Durst gestillt werden, …
… die Hunde waren auch geschafft und wollten nur noch Ruhe haben.
Nach dem Essen ging es dann für alle mit vielen neuen Eindrücken nach einem erlebnisreichen und erholsamen Tag zurück nach Hause.
Zum Schluss ein großes Dankeschön an Familie Eberbach, die den wirklich tollen Ausflug für unsere Mitglieder organisiert hatte.
Und für alle zur Erinnerung, im September geht es nach Malchow zu den Wisenten auf dem Dammerower Werder.
Petra & Hans-Joachim Schreiber