Wie immer beginnt die Jahreshauptversammlung des DCLH einmal im Jahr mit sehr frühem Aufstehen, einer Anreise von Tessin über Consrade nach Kassel sowie viel guter Laune und Enthusiasmus.
Dann gibt es noch eine kleine Pause, um die unabdingbaren Bedürfnisse befriedigen und nach der mehrstündigen Fahrt die müden Knochen etwas bewegen zu können.
Alles mit dem Ziel, pünktlich in Kassel zu sein, um durch rechtzeitiges Erscheinen die „besten Plätze" zu sichern. Die Abordnung der LG Mecklenburg-Vorpommern war in diesem Jahr wegen des Ausfalls von Daniel noch weiter auf lediglich drei Vertreter geschrumpft. Zum Glück sieht das Interesse in den anderen LG´s anders aus, insgesamt 132 stimmberechtigte Mitglieder waren in diesem Jahr zur Hauptversammlung angereist, und das waren immerhin 37 Mitglieder mehr als im Vorjahr.
Viel Hundenachwuchs war zu bestaunen und insgesamt war der Saal rappelvoll. Nachdem alle registriert waren und ihre Stimmkarte erhalten hatten, konnte Herr Güllix die Versammlung eröffnen.
In seinem Bericht legte der Präsident seinen Schwerpunkt auf den Verein als Ganzes und stellte fest, dass man es (leider) nicht jedem Recht machen könne. Er dankte allen Helfern und Mitmachern, die das Klubleben gestalten.
Als Schwerpunkt für die Arbeit des Vorstands war auch im zurückliegenden Jahr die Haushaltssicherung die wichtigste Aufgabe. Darüber hinaus wurde der Klub in den zurückliegenden Jahren zukunftsfähiger gemacht. Abbau der Beitragsrückstände, Fortschreibung der Zuchtordnung, der Ausstellungsordnung und der Satzung, Abschluss der Haftpflichtversicherung für die Landesgruppen, Erstzüchterseminar auch für Rüdenbesitzer verpflichtend, Ausbildung neuer Zuchtrichter, Einführung der EDV in die Mitgliederverwaltung, drei Rasseportraits in Zeitschriften, neuer Flyer und neues Werbeposter, steigende Präsenz unserer Rassehunde in den FCI-Wettbewerben Gruppe 2 bis hin zu Best in Show, LPN-Projekt mit der Uni Bern und Langlebigkeitsstudie sind nur einige Stichworte aus der Arbeit in unserem Verein.
Danach hielt Norbert Krebes als Vizepräsident seinen Vortrag an die Mitgliederversammlung. Wie immer sehr gut aufbereitet und vor allem aufschlussreich waren seine Feststellungen zur Ausstellungsstatistik. (Leider wurde hierzu in der nachfolgenden Diskussion der Berichte weder nachgefragt noch die aus Sicht des Unterzeichners bedenkliche und nicht zum Vorteil des Klubs ablaufende Entwicklung im Ausstellungswesen diskutiert.)
Zum Abschluss seiner Rede kündigte Norbert der Mitgliederversammlung an, dass er für eine folgende Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Der Zuchtleiter informierte über das Zuchtgeschehen im Klub und über die Arbeit der Zuchtwarte in den Landesgruppen. Als einen Beleg für die sehr engagierte Aufgabenerledigung nannte Herr Mayer die in diesem Jahr zurückgelegte Gesamtfahrtstrecke von insgesamt mehr als 25.000 km.
Allerdings musste Herr Mayer auch über die seit Jahren nicht in den Griff zu bekommenden Probleme berichten, wie zum Beispiel über die weiter sinkende Anzahl der geröntgten Hunde von inzwischen weniger als 10% Anteil der in das Zuchtbuch eingetragenen Welpen.
Schade war, dass der Zuchtleiter, obwohl in der letzten JHV zugesagt, keine detaillierte Auswertung der Körergebnisse präsentieren konnte.
Hier hofft der Unterzeichner auf das nächste Jahr …!
Nach der umfassenden Darstellung des aktuellen Stands des Ausbildungswesens im Klub durch Frau Brunner (VDH-Hundeführerschein, Einträge ins Leistungsbuch des DCLH und Angebot der Ausbildung in inzwischen 10 Landesgruppen) informierte Frau Natterer als Schatzmeisterin des Klubs über den Finanzhaushalt unseres Vereins.
Die gute Nachricht – wir haben einen ausgeglichenen Haushalt und die Gemeinnützigkeit für den Verein wurde durch das Finanzamt bestätigt.
Der Mitgliederentwicklung muss allerdings zukünftig durch die LG´s stärkeres Augenmerk gewidmet werden. Lediglich die Landesgruppe Berlin hat mehr Mitglieder gewinnen können, als im gleichen Jahr ausgeschieden sind.
Der Unterzeichner war überrascht und fast sprachlos, dass die Feststellung der Schatzmeisterin über die Tatsache, dass die Ausstellungen im Klub sehr defizitär sind und dass das Problem durch den Wegfall von Sonderschauen in den Griff bekommen werden solle, keine Diskussion in der anschließenden Aussprache zu den Berichten des Vorstandes auslöste.
Erfreulich war die Ankündigung, dass es im Klub nun doch eine vereinseigene Zeitschrift geben solle. Diese „LeoZeit" soll mit 4 Ausgaben im Jahr starten (Februar, Mai, August und November eines jeden Jahres), Sonderausgaben sind möglich, der 15. des Vormonats ist Redaktionsschluss und die Auflagenhöhe wird 1.400 Stück betragen. Inhaltlich soll eine breite Vielfalt geboten werden. Neben viel Wissenswertem über unsere Hunderasse, den Nachrichten aus dem Klubleben sind noch viele andere Rubriken geplant. Alle Mitglieder sind aufgefordert und haben zugleich die Möglichkeit, an der Zeitschrift durch eigene Beiträge mitzuarbeiten.
Danach gab Herr Dr. Scherer einen Überblick über den Stand der Langlebigkeitsstudie (ausreichend Leonberger Hunde mit einem Lebensalter über 13 Jahre konnten in Europa und den USA identifiziert werden). Die benötigten Blutproben liegen der Uni Bern bereits vor.
Spannend waren auch seine Ausführungen zum Thema Osteosarkomiose. Dr. Scherer stellte im Ergebnis der Untersuchungen fest, dass es bei den untersuchten Fällen überwiegend um Fehldiagnosen gehandelt habe und in den untersuchten Befunden nur tatsächlich 1 (!) Leonberger bei den unter fünfjährigen Leos an Knochenkrebs erkrankt war.
Hier würde aus seiner Sicht immer eine Biopsie angeraten sein, da nur so eine eindeutige Abklärung erfolgen könne.
Im Bericht des Kassenprüfers gab es keine grundsätzlichen Hinweise und auch keine Anmerkungen, so dass der Vorstand im Anschluss auf Antrag aus der Mitgliederversammlung für das HH-Jahr 2014 entlastet werden konnte.
Das Besondere an der diesjährigen JHV war die Tatsache, dass die Wahlen zum Vorstand sowie zur Besetzung einer Vielzahl wichtiger Ehrenämter im Verein erfolgen mussten. Dafür wurde ein Wahlleiter gebraucht. Da Daniel Krebes krankheitsbedingt ausgefallen war, musste der Unterzeichner, nachdem er vorgeschlagen und durch die Mitgliederversammlung gewählt wurde, kurzfristig einspringen. Dazu noch ein Team aus vier Stimmauszählern.
Nach Abschluss aller Wahlen kann ich feststellen, dass wir uns mehr oder weniger achtbar „geschlagen" haben und die Wahldurchführung korrekt erledigt werden konnte. Dafür gebührt natürlich vor allem dem Team der Zählkommission ein großer Dank.
Aus Sicht des Unterzeichners wären kleine Blumensträuße für die Mitglieder des neuen Vorstandes sowie die ausgeschiedenen Mitglieder eine gute Idee und auch eine Anerkennung für die geleistete Arbeit durch den Vorstand gewesen.
Da das Zeitmanagement der Versammlungsleitung unter anderem wegen der intensiven Diskussionen „leicht aus dem Ruder gelaufen" war, konnten die Mecklenburger und Vorpommern leider nicht mehr an der Abstimmung aller an die JHV gestellten Anträge mitwirken und mussten gegen 16:00 Uhr die Heimreise antreten.
Die Jahreshauptversammlung des DCLH 2015 war wieder einmal eine spannende und zugleich aufregende Veranstaltung mit beachtlichen Resultaten.
Hans-Joachim Schreiber